Québec

Wildes Essen und wilde Fliegen


2. bis 4. Juli 2015

Rivière-du-Loup – Québec – Trois-Rivière – Saint Roch – Thurso – Forêt la Blanche – Reserve faunique de Papineau-Labelle – Pembroke

1110 km

Unsere gefahrene Route durch Québec
Unsere gefahrene Route durch Québec

Vom Wald in die Stadt


Die Landschaft veränderte sich, es wurde alles offener und weiter. Von der Forstwirtschaft kamen wir nun in die Landwirtschaft. Es gab viele Bauernhöfe mit grossen Silos, Feldern und Kühen. Das Wetter war immer noch nicht besser, heute war es sehr windig. Wir fuhren dem Sankt-Lorenz-Strom entlang bis in die Stadt Québec. Die Parkplatzsuche im Stadtzentrum gestaltete sich schwierig, vor allem weil wir gleich für zwei hohe Autos Platz brauchten. Schlussendlich fanden wir aber einen legalen Parkplatz direkt vor dem Observatoire de la Capitale. Der 31. Stock war unser Ziel. Dort konnte man nämlich eine Rundum-Sicht über die Stadt und die Landschaft geniessen. So konnten wir genau beobachten, wie zwei Polizisten um Baghira schlichen und sich alles genau anschauten. Keine Ahnung, was sie sich erhofft hatten davon, irgendwann gingen sie wieder. Nach einem feinen Zmittag verabschiedeten wir uns von Fabienne, Marcel und ihrem Mitsubishi. Sie wollten Richtung Süden zu den Niagara-Fällen, wir Richtung Norden. Hoffentlich treffen wir uns bald wieder. Das Reisen zu viert hat nämlich total viel Spass gemacht!

Wildes Essen


Vor einiger Zeit sahen wir im Fernsehen eine Dokumentation über Québec, in der ein ganz bestimmtes Restaurant nördlich von Montréal präsentiert wurde: Les Jardins Sauvages, ein kleines Häuschen am Waldrand direkt an einem Fluss mit einer Hängebrücke. Das Spezielle an den Menükreationen ist, dass alle Zutaten aus dem Wald stammen. Wir hatten extremes Glück, das Restaurant war wegen einer Gruppe geöffnet und Nancy Hinton, die Köchin, hatte genügend Lebensmittel für noch zwei zusätzliche Personen. Serviert wurde ein 5-Gänge-Menü mit lauter Zutaten, die wir vorher noch nie gegessen hatten. Werft selbst einen Blick auf die Speisekarte. Die nette Bedienung erklärte alles genau und zeigte die Pflanzen entweder in Natura oder auf einem Bild. Es war nicht nur spannend, sondern auch ausserordentlich fein. Dieser Abstecher hat sich gelohnt. Und schlafen durften wir direkt auf dem Parkplatz vor dem Restaurant. 

Von der Stadt in den Wald


Am nächsten Tag fuhren wir auf Schotterpisten Richtung Norden. Im Park Forêt la Blanche machten wir eine Rundwanderung an verschiedenen kleinen Seen vorbei. Dort gab es doch tatsächlich Schildkröten (Serpentine Turtles). Von den Bibern sahen wir leider nur die Dämme. Dafür konnten wir Frösche (Bull Frogs) und ihre faustgrossen Kaulquappen, Kröten, Libellen, Schmetterlinge, Raupen usw. beobachten. Ebenfalls spannend war es danach im Reserve faunique de Papineau-Labelle, ein riesiges Waldgebiet mit vielen kleinen Seen. Hier waren nicht die Tiere das Spannende, sondern die Wege. Da war nämlich immer mal wieder ein gutes Stück vom Weg weggeschwemmt. Drei Mal mussten wir wenden, zurückfahren und eine neue Strecke suchen. Solche Gräben kann selbst Baghira nicht meistern. Die total aggressiven und gefrässigen Fliegen jagten uns in eine Pizzeria, man konnte unmöglich draussen kochen. Die Suche nach einem Camping gestaltete sich im Dunkeln ziemlich schwierig. Da kamen uns die zwei Polizisten, welche mit Blaulicht hinter uns herfuhren und unsere Nummernschilder kontrollieren wollten, gerade richtig. Sie erklärten uns den Weg zum leider mit Schranken verschlossenen Camping. Wir schliefen heimlich auf dem Parkplatz und machten uns am nächsten Morgen ganz früh aus dem Staub.

Am nächsten Tag mussten wir etwas ganz Wichtiges erledigen. Wir fuhren in den nächsten Walmart und kauften uns ein Moskitozelt! Meine Güte, sind die Viecher nervig. Es juckt schon überall, wenn ich nur dran denke.

Im Moment sitzen wir gerade in Golden Lake auf einem Campingplatz fest. Unser Auto will nicht mehr fahren. Irgendwas mit der Dieselzufuhr klappt nicht. Ob wir das Problem lösen konnten, erfährst du im nächsten Bericht.

Über Québec


Québec ist die flächenmäßig größte Provinz Kanadas mit 1.542.056 km² und liegt zwischen der Hudson Bay und der Grenze zu den USA entlang des Sankt-Lorenz-Stroms. Québec ist die einzige Region des nordamerikanischen Festlandes mit einer französischsprachigen Mehrheit, die Amtssprache ist französisch. Rund 1/4 aller Kanadier leben in dieser Provinz. Die Hauptstadt heißt ebenfalls Québec; die größte Stadt ist Montreal mit über 1,5 Mio Einwohnern. 2006 wurden die Québecer offiziell als „Nation in einem vereinten Kanada“ anerkannt.


Hier kannst du noch mehr über Québec erfahren.


Québec besitzt drei klimatische Hauptregionen. In Fort-Chimo, im Norden der Provinz, liegen die Durchschnittstemperaturen im Januar bei etwa -23 °C und im Juli bei etwa 11 °C. In Montreal dagegen, also ganz im Süden der Provinz, betragen die Durchschnittstemperaturen im Januar etwa -9 °C und im Juli etwa 22 °C. Zum Glück halten wir uns vor allem im Süden auf. Dort sind die Sommer zwar kurz, dafür aber warm und die Winter lang und ziemlich kalt.