British Columbia

Unterwegs auf dem berühmten Alaska Highway


27. bis 31. Juli

Dawson Creek: Start Alaska Highway – Fort St. John – Fort Nelson – Summit Lake – Muncho Lake – Liard River Hot Spring Provincial Park – Lower Post

1042 km

gefahrene Route durch British Columbia
gefahrene Route durch British Columbia

In Dawson Creek beginnt der berühmte Alaska Highway. Dieser mittlerweilen geteerte Highway ist über 2000 km lang und führt von Dawson Creek, Kanada bis Fairbanks in Alaska. Er wurde zu Beginn des zweiten Weltkrieges in weniger als neun Monaten aus dem Boden gestampft, um Alaska vor einem allfälligen japanischen Angriff zu schützen. Am Bau waren 11‘000 Soldaten und 16‘000 Zivilisten beteiligt. Ein unfassbares Projekt! Und wir standen bei der Mile 0. Da durfte das Foto unter dem Schild natürlich nicht fehlen. Wir füllten unsere Vorräte auf (unter anderem mit feinen Silserzöpfli aus einer Schweizer Bäckerei) und fuhren los. Wir gewannen langsam aber sicher an Höhe und als wir auf über 1000 m ü. M. ankamen, erspähten wir in der Ferne die ersten Berge. Und nach einigen weiteren Kilometern waren wir in den Northern Rocky Mountains. Bei Sonnenschein fuhren wir an den mit Bergen gesäumten Seen vorbei und genossen die Aussicht. Am Toad River fanden wir einen wunderschönen Schlafplatz direkt am Fluss. Bei eiskalten 3 Grad schliefen wir zum Tosen des Wassers. Sterne sieht man hier leider keine, da es jetzt eigentlich gar nie richtig dunkel wird. Ja, langsam sind wir im Norden angekommen.

Nach dieser kalten Nacht kamen die Liard River Hot Springs genau richtig. Über einen kurzen Boardwalk gelangt man zur heissen Quelle. Wir genossen ein entspannendes Bad im schönen Naturbecken. Direkt bei der Quelle war das Wasser dampfend heiss, weiter weg hatte es angenehme 40 Grad. Der Parkplatz vor den Quellen scheint ein Overlander-Treffen zu sein. Wir konnten uns mit zwei Töfffahrern unterhalten, welche vor einem knappen Jahr in Argentinien gestartet sind. Ausserdem trafen wir zwei Franzosen, ebenfalls in einem Land Cruiser unterwegs, welche in die gleiche Richtung wie wir fuhren und in den kommenden Tagen immer mal wieder unseres Weges kreuzten. 

Am Abend auf dem Campingplatz machten wir zwei weitere spannende Begegnungen. Neben uns campte ein Japaner. Er ist mit dem Fahrrad unterwegs und anfangs Juni in Fairbanks gestartet. Auf die Frage, wohin er denn gehe, antwortete er: nach unten, nach unten und nach unten. Bis nach Argentinien! Wir staunten nicht schlecht, trauen es dem rüstigen älteren Herrn aber zu, dass er in Ushuaya ankommt. Obwohl er erst einen kurzen Teil der Gesamtstrecke gefahren ist, erzählte er uns bereits von seinem nächsten Projekt. Als nächstes möchte er mit dem Motorrad um die Welt! Beneidenswert, während eines grossen Traumes gleich vom nächsten Traum zu träumen… Alles Gute! Von der zweiten spannenden Begegnung an diesem Abend bekamen wir zuerst gar nicht so viel mit. Wir sassen an unserem Tisch und waren in Bücher vertieft, als ein anderer Camper kam und sagte: „Did you see the huge bison just walking behind you?“ Würden wir dann noch so entspannt hier sitzen? Also sofort die Kamera aus dem Auto geholt. Wir hatten Glück und sahen ihn ein bisschen weiter hinten friedlich über den Campingplatz spazieren. Riesig! Es war nicht der einzige Bison, den wir sahen. Wir konnten mehrere Einzeltiere, aber auch ganze Herden am Highway beobachten. Die Tiere grasen friedlich und lassen sich absolut nicht stören. Eine kleine Pause mitten auf der Strasse ist darum keine Seltenheit. Da nützt auch hupen nichts :)

Wir verliessen British Columbia und auch den Alaska Highway in Watson Lake. Die restlichen 1000 km sparen wir uns für später auf. Denn in Watson Lake geht es auf den Robert Campbell Highway, unser erster Schotter-Highway. Wie es zur 1 in unserer Bärenstatistik gekommen ist, erfahrt ihr im nächsten Bericht.

Über British Columbia


An der Pazifikküste im Westen Kanadas liegt die Provinz British Columbia (Kurzform BC), die drittgrösste Provinz mit 944.735 km². Die bei weitem größte Stadt und zugleich das größte Wirtschaftszentrum ist Vancouver. Mit Ausnahme des Lower Mainlands und der Südostspitze der vorgelagerten Insel Vancouver Island ist die übrige, durch zahlreiche Gebirgsketten geprägte Provinz dünn besiedelt. Die Weite British Columbias umfasst eisige Gletscher im arktischen Klima, einzigartige Regenwälder in der warmen Küstenregion sowie die trockenen Ranchlandschaften und der heißen Sommer im Landesinnern. 

 

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Charakteristisch sind die kalten Winter im Norden der Provinz, in der das arktische Klima Einfluss hat. In den Rocky Mountains herrscht Hochgebirgsklima. Die Küsten sind so niederschlagsreich, dass dort Regenwälder wachsen. Um Victoria auf Vancouver Island ist das Klima nahezu mediterran und trocken. Im Süden gibt es sogar wüstenähnliche Gebiete.