Montana und Idaho

Rolling Hills


28. August bis 2. September 2015

Roosville –  Kalispell –  Missoula – Lolo – Carmen – Salmon – Lemhi Pass – Dell – Red Rock Lakes – West Yellowstone

1072km

Unsere gefahrene Route in Montana und Idaho.
Unsere gefahrene Route in Montana und Idaho.

„ID!“, das waren die etwas barschen ersten Worte des Grenzbeamten bei unserer Einreise in die USA. Da ich aber „Howdy!“ verstanden hatte, antwortete ich erstmal mit „Hello“, worauf er „Passports!“ verlangte. Danach lief alles ziemlich schnell, keine zwei Minuten später hatten wir grünes Licht und durften in die USA einreisen. Das Auto hat wie schon in Alaska keinen interessiert und wurde nicht im Pass eingetragen.

Durch den auch hier unten noch sehr dichten Rauch konnten wir die Landschaft nur erahnen. Es hatte aber definitiv weniger Bäume und die für Montana typischen Hügel tauchten ab und zu durch die Rauchschwaden auf. Da wieder einmal ein Service nahte, kauften wir in einem der zahlreichen Autoparts-Store das passende Öl für unseren Toyota. Die Nacht verbrachten wir auf einem überteuerten State Park Campingplatz. Immerhin trafen wir dort nette Leute. Sarah und Craig sind aus Arkansas und sind mit ihrem flugzeugähnlichen Camper knapp 4 Wochen unterwegs. Sie arbeiten in der Nuklearbranche und waren schon mehrfach in Europa. Es war sehr interessant, ihren Lebensstil kennenzulernen.

 

Am nächsten Tag fuhren wir weiter südwärts und erklommen beim Örtchen Lolo die Mormon Peak Road, welche uns auf über 1800 m.ü.M. führte. Dort oben machten wir den Service, sowohl das Motorenöl, als auch der Öl- und Dieselfilter hatten wir ersetzt. Diesmal endete es nicht in einer Beinahe-Naturkatastrophe :-) Da das Wetter zunehmend windiger wurde und wir nicht genau einordnen konnten, ob die Waldbrände hinter dem nächsten Hügel lauerten oder doch noch weiter weg waren (der Himmel färbte sich bereits rot), machten wir uns ziemlich rasch an die Abfahrt. Im Gegensatz zum Vortag, bot uns dieser Camping für USD 16.- einen schönen Platz, saubere Duschen und echt schnelles Wifi. Wir entschlossen spontan zwei Tage zu bleiben, entspannten uns, telefonierten mit Daheim und buken Brot.

Da sich durch eine unglücklich platzierte Bride eine Leitung am Klimakompressor durchgescheuert hatte und nun laut vor sich hinpfiff, mussten wir nochmals in die grössere Stadt Missoula zurück, um das Ersatzteil zu bestellen. Da sieht man wieder einmal, was 20‘000 km Vibrationen alles anrichten können! Nun ohne Klimaanlage unterwegs fuhren wir in den Bundesstaat Idaho ein. In den USA gibt es oft „National Forests“ oder „BLM-Land“, das sind beides Gebiete in denen man sich auf existierenden Wegen meist „offroad“ bewegen darf und übernachten kann, wo man möchte. In einem solchen übernachteten wir, alleine auf einer Kuppe mit 360° rundum Sicht. Zum Znacht genossen wir Älpler-Makaroni à la Oberigrosi.

Mittlerweilen war auch die Luft wieder klar und wir konnten die wunderbar weitläufige und mit sanften Hügeln übersäte Landschaft betrachten. Nach ein bisschen Offroad-Action am Morgen (der Weg war wohl eher für Quads gedacht und zeitweise ein bisschen schräg…) fuhren wir durch ein schönes Tal und danach über den Lemhi-Pass, der wiederum geschottert war. Ein Cowboy auf einem Quad kam uns entgegen, der seine schwarzen Kühe vor uns hertrieb. Da die Strasse einspurig war und seine Kühe zu ängstlich waren, einfach an unserem Auto vorbeizulaufen, endete das Ganze in einem Chaos. Die Kühe gerieten in Panik und stürmten das 2 Meter hohe Bord an der Hangseite hinauf. Die Tiere waren also nicht wirklich dort, wo der Cowboy sie gerne gehabt hätte, entsprechend nicht so freundlich waren seine Gesten uns gegenüber…naja, jeder hat mal einen schlechten Tag!


Unsere letzte Nacht in Idaho verbrachten wir auf einem ziemlich einsamen Camping bei den Red Rock Lakes. Auf dem Weg dorthin sahen wir das antilopenähnliche „Pronghorn“, laut Visitor Center das schnellste Tier Nordamerikas.

Im nächsten Bericht blubbert, zischt und spuckt es. In was für einer Fabelwelt wir uns in Wyoming bewegen, dass die Warntafeln für Bären keine Übertreibung sind und wo sich Baghira erstmals richtig festkrallen muss, erfährst du im nächsten Bericht.

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Kommentare: 3
  • #1

    Grova (Freitag, 18 September 2015 13:33)

    guter Fotograph welcher deine Luftsprünge einfangen kann macheds no guät LG

  • #2

    Claude (Freitag, 18 September 2015 20:18)

    Holà Lukas und Melanie
    Wir sitzen auf der Veranda unseres Hauses in Andalusien und blicken auf das Meer hinunter, über das sich langsam die Dämmerung legt. Wiederum ein sonniger und wärmer Tag mit einem Ausflug in das Hinterland von Granada Richtung Córdoba, wo wir eine berühmte Olivenölmühle besuchten.
    Danke für euren spannenden Bericht über die Rockies. Auch hier ist die Umgebung sehr gebirgig, die Sierra Nevada beginnt einige Kilometer weite landeinwärts und hat Gipfel mit. 3500 Meter Höhe. Wir wünschen euch noch viel Spass in Colorado und senden euch herzliche Grüsse aus La Herradura.
    Claude, Anna, Daniela und Wäle

  • #3

    Inge Wenk (Sonntag, 20 September 2015 00:24)

    Liebe Melanie, lieber Lukas,
    einfach super von euch so gründlich auf dem Laufenden gehalten zu werden. Ich freue mich immer über die bequeme
    Erweiterung meines Horizontes :) Merci vielmool! Beeindruckend die Service - Operation an eurem "Wüstenschiff" !!!
    Mit G. Keller grüsse ich euch: "Trinkt oh Augen was die Wimper hält, von dem goldnen Überfluss der Welt." Inge

Über Montana


Montana ist mit 380'838 km² etwa so gross wie Deutschland und hat nur etwa eine Million Einwohner. Es ist wild, natürlich und frei. Laut Lonely Planet soll der Himmel hier weiter und blauer und die Luft klarer sein als irgendwo sonst. Der Westen Montanas besteht aus hohen, zerklüfteten Bergen der Rocky Mountains, während der Osten durch weite Ebenen geprägt ist. Die Berge verschmelzen in Montana mit dem welligen Land der Ranches und man kann zottige Grizzlies aus einem eisblauen Gletschersee trinken sehen. Das tönt vielversprechend!

 

Hier kannst du noch mehr über Montana erfahren.


Aufgrund der Grösse des Staates variiert das Klima stark. Das Gebiet westlich der Kontinentalteilung (Gebirgskamm der Rocky Mountains) hat grundsätzlich kühlere Sommer und mildere Winter als die Ost-Seite. Aufgrund der strengen Winter frieren die meisten Seen und Flüsse Montanas im Winter zu. 


Über Idaho


Die Landschaft ist in Idaho überwiegend bergig mit weiten unberührten Gegenden. Der flachere, trockenere Süden wird vom Snake River geprägt und ist am stärksten besiedelt. Ausserhalb dieses Streifens ist die Landschaft unberührt und hat sich seit seiner Entdeckung kaum verändert. In Idaho leben ca. 1,5 Millionen Einwohner auf 216'446 km². Im Zentrum des Bundesstaates gibt es ein fast 40'000 km² grosses "Loch", wo es weder Strassen noch Siedlungen gibt.


Erfahre hier noch mehr über Idaho.


Das Klima in Idaho ist kontinental. An den Westhängen der Rocky Mountains fallen bis zu 1 270 Millimeter Niederschlag. Nach Osten nehmen die Niederschläge immer mehr ab. Die Sommer sind sehr heiss, die Winter kalt und häufig schneereich. Der letzte Schnee in den Bergen im Norden schmilzt erst im Juni, ab September kann es wieder schneien.